Rabbi Yitzhak Naki schreibt:
„Ich möchte Ihnen gern über unsere Organisation Noam Eliezer und den wichtigen Dienst berichten, den wir an den Bedürftigen in Israel ausüben.
Eines der zentralen Ziele von Noam Eliezer ist es, großen Familien in Israel, welche sich in sehr schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen befinden und deshalb unsere Hilfe benötigen, beizustehen. Unsere Unterstützung drückt sich in der Versorgung mit grundlegenden Lebensmitteln und Kleidungsstücken aus.
Bis vor etlichen Jahren haben wir für besonders bedürftige Familien Woche für Woche Lebensmittel bereitgestellt, und unmittelbar vor großen jüdischen Feiertagen wie Rosch HaShana, Sukkot und Pessach, versorgten wir eine noch größere Zahl an Familien mit Lebensmitteln. Vor der Änderung unseres Systems bestand die Hilfe aus Lebensmittelkörben, welche mit grundlegenden Lebensmitteln für den Shabbat und die Feiertage gefüllt waren. Heute unterstützen wir diese Familien mit Lebensmittelgutscheinen, wie ich nachfolgend näher erklären möchte.
In der Vergangenheit hatten wir ein großes Lagerhaus mit Kühltruhen. Wir nutzten dieses Lagerhaus, um darin Lebensmittel und Kleidung zu lagern, welche wir günstig gekauft oder als großzügige Spenden von verschiedenen Firmen erhalten hatten. Wir sortierten diese Produkte und verteilten die Lebensmittel dann mithilfe von Kühllastwagen.
Vor einigen Jahren sahen wir uns gezwungen unser System aufgrund der hohen Kosten für Miete, Logostik und Gehälter – die laufenden Arbeiten konnten nicht nur durch …
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… Freiwillige erledigt werden – grundlegend zu ändern. Heute geben wir Lebensmittelgutscheine aus, welche den Namen und die Ausweisnummer des Empfängers tragen und nicht übertragbar sind.
Die Finanzierung unserer Aktivitäten wird allein durch Spenden realisiert. 15 Jahre lang hat sich Noam Eliezer zu einer Organisation entwickelt, welche hauptsächlich eine Unterstützung von Juden für Juden darstellt. Wir möchten jedoch eine Brücke bauen.
Mein Ziel ist es, den Tag zu erleben, an dem ich in der Lage bin, allen Menschen zu helfen, welche verzehrt und elend zu mir kommen und um Hilfe bitten. Ich wünsche mir, dass ich nicht mit ‚Ich kann dir nicht helfen!‘ antworten muss. Ich möchte im Verborgenen helfen, ohne Scham oder Entblößung für irgendeine Person.
Und wenn ich nicht helfen kann und nein sagen muss, möchte ich mich selbst wie eine arme und bedürftige Person vor Gott fühlen. Ich glaube, dass Gott uns die Fähigkeit geben wird, zu verstehen, wer mehr bedürftig ist, und wir müssen und sollten niemanden richten.
Die Gutscheine haben einen bestimmten Geldwert und können verwendet werden, um Lebensmittel in Supermärkten zu kaufen. Zusätzlich zu den Lebensmitteln versorgen wir bedürftige Familien zu Beginn jeder Wintersaison – welche hier in Israel ziemlich kalt werden kann – mit Kleidungsstücken für Erwachsene und Kinder sowie mit Schulbüchern, Heften, Schreibwaren und Schultaschen vor Beginn des neuen Schuljahres.
Helfen Sie uns, die Freundschaft zu unseren Brüdern und Schwestern zu entwickeln und zu vertiefen – das ist Ihre Chance.
Ich hoffe, dass ich Ihnen einen Überblick über Umfang und Art unserer Arbeit an den Menschen und Familien in sozialer und wirtschaftlicher Not hier in Israel geben konnte. Wie zuvor erwähnt, freue ich mich sehr, Ihnen auch gern noch weitere Details unserer Arbeit mitzuteilen. Zögern Sie nicht mich zu kontaktieren, wenn Sie Fragen haben.“
Mit besten Grüßen,
Ihr Yitzhak Naki
im Namen der Organisation Noam Eliezer
Telefon: +972 (0)52 655 26 26
Email: noameliezer@bezeqint.net
Der deutsche Zweig
Am 01.10.2017 wurde der deutsche Zweig der gemeinnützigen Organisation Noam Eliezer mit Sitz in Jerusalem in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge zu Erfurt ins Leben gerufen. Dort fanden sich an einem sonnigen Herbsttag mittags um zwölf Uhr sechs Gründungsmitglieder aus verschiedenen Regionen Deutschlands ein. Eine weitere Person befand sich während der Zeit in Jerusalem und war per Internet zugeschaltet, so dass wir die gesetzlich geforderte Anzahl von sieben Vereinsmitgliedern erreicht hatten.
Nahezu alle hier anwesenden Personen hatten in den vorhergehenden Jahren Rabbi Naki persönlich in Israel kennengelernt. Wir alle waren und sind von der Herzlichkeit und Offenheit dieses orthodoxen Rabbis sehr beeindruckt. Während unserer Kontakte in Israel hatte er einige von uns in seine Yeshiva und sein Büro eingeladen und uns dort persönlich von seiner Hilfsorganisation Noam Eliezer berichtet. Er zeigte uns Fotos von einer Terrasse voller Schulranzen, Räume voller Winterbekleidung und vieles mehr, das er und seine Familie an hilfsbedürftige Familie verteilt. Dieser Einsatz von Noam Eliezer Israel für arme, kinderreiche Familien und benachteiligte Menschen berührte unsere Herzen sehr und jeder von uns war nach diesen Begegnungen mit Rabbi Naki bereichert und beschenkt nach Deutschland zurückgekehrt.
Nach weiteren Monaten des persönlichen Kontaktes zu Rabbi Naki und weiteren Berichten über seine Schultaschen-Hilfsprojekte und andere Formen der Unterstützung für benachteiligte Familien wuchs der Wunsch, einen deutschen Verein zu gründen, um seinen Dienst in Deutschland bekannter zu machen. Dazu waren wir gerne bereit! Wir wollten durch eine offizielle Vereinsgründung den deutschsprachigen Freunden und Unterstützern von Noam Eliezer dienen.
Gemeinsam trafen wir uns deshalb an diesem Tag in Erfurt in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge, um die konstituierende Sitzung abzuhalten. Die Kleine Synagoge ist ein sehr schönes, interessantes und geschichtsträchtiges Gebäude, das jederzeit eine Reise nach Erfurt wert ist. Wir konnten für diese Vereinsgründung kaum einen schöneren und passenderen Ort finden. Wir durften dort den gut ausgestatteten Tagungsraum für einige Stunden nutzen.
Bei mitgebrachtem, leckerem Essen lernten wir Mitglieder uns zunächst persönlich kennen, tauschten unsere Begegnungen mit Rabbi Naki aus und waren beeindruckt, wie Gott alle unsere Treffen geführt hatte! Wir waren quasi wortwörtlich „aus allen vier Himmelsrichtungen“ Deutschlands eingeflogen – aus Ostfildern bei Stuttgart im Süden, aus Lüdenscheid im Westen, aus Schönebeck bei Magdeburg im Osten und aus der Nähe von Minden, quasi Norden. Die Vereinssatzung hatte jedem Mitglied vorab zur Verfügung gestanden, die Satzung wurde einstimmig angenommen und der Verein wurde ordnungsgemäß ins Leben gerufen: Noam Eliezer Deutschland e.V.
Es war alles in allem eine sehr gesegnete Runde und wir waren dankbar dafür, eine großartige neue Möglichkeit zu haben Israel zu segnen. Gemeinsam Brücken zu bauen zwischen Juden und Christen, benachteiligten Familien in Israel Unterstützung zu geben und Verständnis für einander zu fördern, soll von nun an durch diesen Verein geschehen. Dafür setzen wir uns – jeder nach seiner Kraft und Vermögen – gerne ein.